Fruktose – warum Ihr Obst lieben und nicht meiden solltet!

Habt Ihr schon einmal gehört, dass Fruktose nicht gut für unsere Gesundheit ist und Ihr daher kein Obst oder nicht viel davon essen solltet? So viel Vorweg – das ist wirklich absoluter Schwachsinn! Also wie kommen Medien zu dieser Annahme? Dies ist eine äußerst gute Frage. Denn Obst ist sehr gesund für uns und versorgt uns mit einer Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und abhängig von der Obstsorte auch mit Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen. Es gibt Obstsorten, wie z.B. Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren die absolute Powerfrüchte darstellen. Obst gehört unbedingt zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährungsweise dazu, weswegen 2 Portionen täglich verzehrt werden sollten! Bitte verzichtet nicht darauf! Obst ist alles andere als eine Süßigkeit – nur weil es Fruktose bzw. Fruchtzucker enthält. Denn dieser kommt auf natürliche Art und Weise in unserem Obst vor und ist damit nicht im Geringsten schlecht für uns! Und der Verzehr von Obst wirkt erwiesenermaßen vorbeugend gegen Schlaganfall, Herz-und Gefäßkrankheiten sowie Bluthochdruck.

Also wie kommen die Medien  darauf?  Fruktose an sich ist nicht gut für uns! Aber auch nur, wenn diese Lebensmitteln und Softdrinks zugefügt wird. Zum Beispiel bei Fruchtjoghurts, Marmeladen oder Süßigkeiten findet Ihr auf der Zutatenliste oftmals den Begriff „Glukose-Fruktosesirup“ .  Der Verzehr derartiger Produkte sollte möglichst gemieden werden. In den USA werden Softdrinks darüber hinaus mit Maissirup anstelle von Zucker gesüßt. Dabei weist Maissirup den höchsten Fruktosegehalt auf. Das gravierende dabei ist, dass ein hoher Verzehr von Lebensmitteln, die Fruktose zugesetzt haben, unsere Leber verfetten (Fettleber, was zur nicht alkohol-bedingten Leberzirrhose führen kann)  und einen erheblichen Anteil an der Entstehung von Übergewicht und Adipositas besitzt. Und dies noch mehr als Softdrinks generell einen Anteil daran hätten. Folglich muss unbedingt unterschieden werden, ob Fruktose auf natürliche Weise in Lebensmitteln, wie Obst enthalten ist oder Lebensmitteln zugesetzt wird.

Es gibt Menschen, die Fruktose nicht gut vertragen und nach dem Verzehr von Obst oder ähnlichem unter Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall leiden. Diese leiden in der Regel unter einer Fruktosemalabsorption. Dies bedeutet unter einer Unverträglichkeit gegenüber Fruktose, da nicht die gesamte Fruktose im Dünndarm aufgenommen werden kann und dadurch frei in den Dickdarm gelangt, wo es von unseren Dickdarmbakterien zersetzt wird. Dies hat seine Ursache darin, dass es für Fruktose nur einen einzigen Transporter in unserem Körper gibt – GLUT-5 genannt. Im Vergleich dazu stehen für Glucose 7 Transporter in unserem Körper zur Verfügung. Bei einer Fruktosemalabsorption handelt es sich somit lediglich um eine Überlastung dieses Transporters. Auch, wenn nur 1 Transporter für Fruktose bereitsteht, heißt dies nicht, dass alle Menschen gleich schlecht oder gut Fruktose verdauen können. Es gibt Menschen, die lediglich große Mengen an Obst nicht vertragen; Menschen, die bereits geringe Mengen nicht vertragen und Menschen, die absolut keine Probleme besitzen.  Ihr habt schon einmal festgestellt, dass Ihr nach dem Verzehr von Äpfeln oder daraus hergestellten Produkten,  wie Apfelmus und Apfelsaft Probleme habt? Äpfel weisen unter allen Obstsorten den höchsten Fruktosegehalt auf , was Äpfel trotz allem zu einem der gesündesten Obstsorten macht. Dies kann vorkommen und ist kein Grund zur Sorge! Die meisten anderen Obstsorten enthalten ein anderes Verhältnis zwischen Glucose und Fruktose. Grundsätzlich führt ein höherer Glucosegehalt zu einer besseren Verträglichkeit. Dabei weisen Bananen das optimale Verhältnis zwischen Glucose und Fruktose auf. Dies heißt, sie sind für uns zwar verträglicher, aber „ungesünder“ als der Apfel, der alleine durch seinen Ballaststoffgehalt und sekundäre Pflanzenstoffe massiv punkten kann und dadurch sehr positiv für unsere Verdauung ist. 

Info:  Ihr habt schon einmal von einer Fruktoseintoleranz gehört?  Eine Fruktoseintoleranz ist etwas ganz anderes als eine Fruktosemalabsorption und liegt nur bei ca. 1% der Weltbevölkerung vor. Der Unterschied besteht darin, dass es  sich nicht wie bei der Fruktosemalabsorption um ein „überfordertes Transportsystem“ handelt, sondern um ein fehlendes Enzym, welches seit der Geburt nicht vorhanden ist. Es handelt sich dabei also um eine Erbkrankheit. Anders als bei der Fruktosemalabsorption kann die Fruktose vom Dünndarm aufgenommen werden, aber in der Leber, wohin die Fruktose transportiert wird, nicht abgebaut werden. Dies führt zu Nierenschädigungen, Leberschädigungen und zur Unterzuckerung. Daher muss Fruktose lebenslang gemieden werden. Anders verhält es sich bei der Fruktosemalabsorption. Bei dieser ist es ratsam Fruktose für ein paar Wochen lediglich zu meiden, um den Darm zu entlasten, aber diese kann anschließend wieder Schrittweise eingeführt werden mit dem Ziel die eigene Verträglichkeit herauszufinden. Viele Menschen vertragen nach der Karenzzeit sogar wieder uneingeschränkt Obst.

Wichtig: Versucht mehr Obst anstelle von Smoothies (vor allem achtet auf den zugesetzten Zuckergehalt!) oder Säften zu verzehren! Diese versorgen Euch mit mehr Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und tragen zu einem Sättigungsgefühl bei.

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