Wer liebt sie nicht – Gerichte mit überbackenem Käse?! Ich kann bei geschmolzenem Käse definitiv nicht widerstehen. Ich liebe ihn!
Extra für diese Gerichte, wie auch für Pizza und Co., gibt es im Supermarkt eine Bandbreite an bereits geriebenem Käse zu kaufen. Mozzarella, Gratinkäse (eine Mischung aus verschiedenen Käsesorten), Gouda, Emmentaler und viele mehr. Dies ist überaus praktisch. So muss man nur die Tüte aufmachen und kann den geriebenen Käse nun einfach über das Essen streuen. Daran, dass dieser vielleicht nicht gut für uns sein könnte denkt niemand. Wieso auch? Was soll schon schlecht daran sein, wenn Käse schon fertig gerieben ist? Dies erkläre ich Euch nun! Denn da gibt es leider so einiges.
1 Die Verwendung von Zusatzstoffen
Zum einen enthält der Käse oftmals Zusatzstoffe. Diese ermöglichen, dass der Käse nicht zusammenklebt und geschmacklich „aufgepimpt“ wird. In der Regel sind dies E-251 und E-252. Auch bekannt unter den Namen Natriumnitrat und Kaliumnitrat. Phosphate sind oftmals ebenfalls in geriebenem Käse enthalten. Die gute Nachricht ist, dass oftmals schon wesentlich weniger Zusätze in geriebenem Käse verwendet werden. Neuerdings ist in vielen Produkten Stärke als Trennmittel enthalten, was als Fortschritt zu betrachten ist. Dabei dürfen max. 3% an Stärke eingesetzt werden.
2 Die potentielle Gefahr von Schimmel
Verpackt wird geriebener Käse unter einer Schutzatmosphäre. So befindet sich ein Gas in der Verpackung – ein Mix aus Stickstoff und Kohlendioxid, was die Entstehung von Schimmel verhindern soll. Ein Prozess, welcher ansonsten auf natürliche Art und Weise entstehen würde. Schließlich ist geriebener Käse nichts anderes als bereits angefangener Käse, der sich unter normalen Umständen nicht derart lange halten würde. Dadurch, dass geriebener Käse auf diese Weise allerdings eine längere Haltbarkeit erhält, geht er auch mit potentiellen Folgen für unsere Gesundheit einher. Denn ist die Verpackungstüte undicht, können Schimmelsporen in das Lebensmittel gelangen. Das fatale daran ist, dass für uns Verbraucher nicht erkennbar ist, ob die Schutzatmosphäre intakt ist oder nicht. So muss immer einkalkuliert werden, dass Schimmelsporen in dem Produkt enthalten sein könnten, da man diese nicht erkennen kann. Lediglich den „richtigen“ Schimmel können wir sehen. Doch bereits Schimmelsporen stellen eine Gefahr für unsere Gesundheit dar.
3 Die potentielle Gefahr von Keimen und schädlichen Bakterien
Eine weitere Gefahr erhält geriebener Käse dadurch, dass er nicht wärmebehandelt ist. Dadurch, dass die Oberfläche um einiges größer ist als bei einem Käse am Stück, können sich Keime auf diese Weise besonders gut vermehren. Bei Käse am Stück dahingegen ist zum einen die Oberfläche geringer, was die potentielle Keimzahl verringert und zum anderen besitzt der Käselaib eine eigene schützende Hülle. Zusätzlich können sich Keime bei geriebenem Käse schon während der Produktion bilden. Indem zum Beispiel die Reibe nicht sauber war oder durch eine mangelnde Hygiene der Mitarbeiter. Vor allem die gefährlichen Escherichia Coli Bakterien, die schwere Magendarmerkrankungen auslösen können, entstehen auf diese Weise.
4 Geschmacks- und Geruchsunterschiede
Ein weiterer Aspekt ist der, dass zwischen geriebenem Käse und dem gleichen Käse am Stück oftmals auch was Geschmack und Geruch angeht zum Teil erhebliche Unterschiede bestehen. So kann dieser muffig, ranzig, alt oder bitter schmecken und einen unangenehmen Geruch aufweisen. Dies hängt damit zusammen, dass auf einem Produkt nicht gekennzeichnet werden muss, wann der Käse gerieben wurde und zudem auch nicht wie alt der Käse am Stück bereits gewesen ist.
5 Die oftmalige Verwendung von Käserinde & der damit einhergehenden „Gefahr“ von Gluten
Zu guter Letzt ist in geriebenem Käse oftmals Käserinde enthalten. Dies beeinflusst nicht nur die Qualität des Endproduktes erheblich, sondern kann für bestimmte Menschen auch gesundheitliche Folgen besitzen. Denn in der Käserinde kann sich Gluten befinden. Da dies keiner Deklarierungspflicht unterliegt, ist dies ungünstig für Menschen, die an Zöliakie, einer Glutenunverträglichkeit, leiden und dadurch auf geriebenen Käse aus der Tüte sicherheitshalber lieber verzichten sollten.
Im Allgemeinen sollte immer auf eine besondere Kennzeichnung geachtet werden. So existieren im Handel auch Produkte, die sich Pasta-Mix oder Pizza-Mix oder ähnliches nennen. Bei Produkten, bei denen im Namen nichts auf Käse hindeutet – kann es sein, dass im Produkt auch keiner enthalten ist.
Fazit: Geriebener Käse ist nicht nur von schlechterer Qualität sondern kann auch gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Also, kauft Euch eine gute Reibe und reibt ab sofort Euren Lieblingskäse einfach selbst! Dies ist leider natürlich langwieriger und vermutlich auch teurer. Zusätzlich muss man die Reibe anschließend noch säubern. Dafür seid ihr gesundheitlich auf der absolut sicheren Seite und werdet zusätzlich sicherlich mit einem besseren Geschmack und Genusserlebnis belohnt! Wenn es doch einmal schnell gehen muss, dann überprüft bitte den Käse eurer Wahl und achtet zumindest darauf, dass keine E-Stoffe oder Phosphate enthalten sind!