Dinkel, ein heimisches Urgetreide liegt im Trend. Vor allem in der Bio-Branche wurde Weizen vorwiegend in den Produkten – egal, ob in den dort ansässigen Bäckereien oder im Regal liegenden Keksen, Nudeln, TK-Pizzen etc. durch Dinkel ersetzt. Denn Dinkel gilt als supergesundes Getreide. Vielen jedoch scheint unbekannt zu sein, dass auch Dinkel zur Gattung Triticum angehört zu der auch der Weizen gehört. Daher steht auf Mehlverpackungen oftmals auch als Zutat: „Dinkelweizenmehl“. Zu der Gattung Triticum gehören neben Dinkel und Weizen auch die Urgetreide Emmer, Einkorn und Kamut. Emmer, Einkorn, Kamut und Dinkel weisen alle vier im Vergleich zu Weizen einen besseren Vitamin- und Mineralstoffgehalt auf. Als Folge der Industrialisierung und dadurch dem hochgezüchteten Anbau ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das schlechtere Nährstoffprofil des Weizen entstanden.
Dinkel wird verstärkt in Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern angebaut und punktet im Vergleich zu Weizen mit höherwertigeren Proteinen, mehr Ballaststoffen, mehr Vitaminen und Mineralstoffen sowie mehr ungesättigten Fettsäuren. Darüber hinaus besitzt dieses dieselben positiven Backeigenschaften des Weizens und lässt sich dadurch sehr gut durch dieses Austauschen und in der Küche einsetzen.
Ist Dinkel gesünder als Weizen? Dies lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich weist Dinkel ein besseres Nährstoffprofil auf. Weizen ist eines der Lebensmittel, welches Entzündungen im Körper fördert. Da Dinkel zur Gattung Triticum angehört, kann dieses jedoch nicht zwangsläufig als entzündungsärmer als Weizen betrachtet werden. Eine klare Aussage lässt sich hierzu bislang nicht treffen. Dinkel kann allerdings als eine nährstoffreichere Variante des Weizens bezeichnet werden. Viele Menschen verzichten auf Weizen, verzehren aber sehr viel Dinkel. Oftmals auch mit dem Gefühl dieses viel besser vertragen zu können. Hierfür lässt sich keinerlei Erklärung finden. Vermutlich ist dies eher damit assoziiert, dass Dinkel als „gesund“ bezeichnet wird und der Verzehr von diesem mit einem guten Gefühl verbunden wird wohingegen der Verzehr von Weizen mit einem schlechten Gewissen. Interessanterweise wird oftmals auch auf Weizen verzichtet, da dieses als „Gluten Bösewicht“ gilt. Dabei ist in Dinkel wesentlich mehr von dem Klebeeiweiß Gluten, enthalten. Weiterhin sollte bei Vorliegen einer Weizenallergie auch Dinkel strikt gemieden werden, da die allergieauslösenden Proteine einfach viel zu ähnlich sind. An dieser Stelle muss auch gezielt mehr Aufklärung betrieben werden.
Fazit: Dinkel ist mit dem nussigen Geschmack und besseren Nährstoffprofil das bessere Weizen, aber kann darüber hinaus nicht als gesünder betrachtet werden. Durch den Dinkelhype muss aufgepasst werden, dass dieser nicht derart hochgezüchtet wird wie Weizen. Allumfassend sollten möglichst viele unterschiedliche Getreidesorten verzehrt werden: alle Weizengattungen, Hafer, Roggen, Gerste und möglichst häufig auch in der Vollkornvariante. Auch die Pseudogetreide: Buchweizen, Hirse, Quinoa und Amaranth können im Speiseplan für geschmackliche Abwechslung und Vielfalt sorgen, was Mineralstoffe und Vitamine anbelangt.
Schon gewusst? Grünkern, die ihr vielleicht als Grünkernfrikadellen kennt, sind unreif geerntete Dinkelkörner.
Kleiner Tipp: Dinkel könnt ihr als ganzes Korn auch im Bio-Laden kaufen und als heimische Reis Alternative kochen.