Wie positiv ist der Nutri-Score wirklich?

Der Nutri-Score – ein Ampelsystem (A-E) in den Farben von dunkelgrün-grün-gelb-orange-rot ist Euch bestimmt schon auf so manchen Produkten aufgefallen. Auf Produkten der Rewe Eigenmarken Ja, Beste Wahl und Bio ist dieser zum Beispiel immer zu finden. Was genau ist der Nutri-Score? Welche Botschaft soll er uns auf den Produkten vermitteln? Und viel wichtiger sollten wir uns an dem Nutri-Score bei der Lebensmittelauswahl orientieren?

Grundlegend soll der Nutri-Score einen Überblick und somit Anhaltspunkt über die Nährstoffqualität eines abgepackten Lebensmittels geben. Im Umgang mit dem Nutri-Score ist dabei wichtig zu beachten, dass lediglich ein Vergleich innerhalb einer Produktkategorie möglich ist bzw. aussagekräftig ist. Die Aufgabe des Nutri-Scores ist es demnach zum Beispiel verschiedene Müslis, Tiefkühlpizzen oder Toastbrote miteinander vergleichen zu können. Es soll dem Verbraucher somit ein Werkzeug liefern, welches es ihm ermöglicht das Produkt auszuwählen, welches das beste Nährstoffprofil aufweist. Die Farben, die ähnlich denen einer Ampel sind, sollen dabei bei der Orientierung helfen. Ziel des Nutri-Scores ist es das Bewusstsein für eine gesündere und auch ausgewogenere Ernährungsweise zu steigern. Dabei werden die Kalorienzahl sowie ernährungsphysiologisch „bessere“ und „schlechtere“ Nährstoffe miteinander verrechnet. Je nach Punktezahl wird einer der 5 Buchstaben vergeben. Ob ein Produkt allerdings unnötige Zusatzstoffe enthält, die sich weder auf die Kalorien noch auf den Fett- oder Zuckergehalt auswirken, werden dabei nicht berücksichtigt. Folglich heißt dies auch das ein mit A gekennzeichnetes Produkt nicht zwangsläufig auch als gesund gilt und ein mit D gekennzeichnetes Produkt einer anderen Kategorie die bessere und definitiv gesündere Wahl sein kann. Als Beispiele gelten hierbei ein Toastbrot sowie Weizenmehl Typ 405 (beide Nutri-Score A) und Leinöl (Nutri-Score D). Diese Beispiele verdeutlichen, dass Lebensmittel zukünftig nicht einzig und allein nach ihrem Nutri-Score ausgewählt werden sollten. Beim Nutri-Score sollte demnach auch berücksichtigt werden, dass dieser nicht immer viel darüber aussagt, wie gesund ein Produkt tatsächlich ist und folglich die eigene Gesundheit fördert. Denn Leinöl gilt als eines der gesündesten Öle und trägt durch den hohen Gehalt an Omega3-Fettsäuren einen Beitrag zu einer gesunden Ernährung bei, aber ist natürlich sehr fetthaltig und weist viele Kalorien auf, wobei wir es aber auch nur in geringen Mengen zu uns nehmen, weswegen dies zu vernachlässigen gilt. Dahingegen ist Weizenmehl Typ 405 das Mehl, welches den höchsten Ausmahlungsgrad besitzt und keinerlei positiven Nährwerte des Korns mehr beinhaltet und ein hoher Verzehr langfristig zu ernährungsbedingten Krankheiten beitragen kann. Ein weiterer Vergleich wäre, dass Cola Zero ein B erhält, wohingegen Zartbitterschokolade mit 85% Kakao ein C hat. Soll dies uns zeigen, dass es positiver ist Cola Zero zu trinken, da diese keinen Zucker, sondern nur Süßstoffe ohne Kalorien enthält, die nachgewiesenermaßen nicht positiv sind anstelle von einem Produkt, welches in geringen Mengen absolut gesundheitsförderlich ist, indem es sekundäre Pflanzenstoffe enthält und beispielsweise auch den Blutdruck regulieren kann? Inwiefern kann auch eine Tiefkühlpizza ein A oder B erreichen oder ein Crunchy-Müsli B? Diese Beispiele verdeutlichen alle das der Nutri-Score mit Vorsicht und auch Menschenverstand betrachtet werden sollte, da er bei einem falschen Umgang mit diesem sein eigentliches Ziel verfehlt und zu keiner gesünderen Ernährungsweise beiträgt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert