Produkte mit Hafer sieht man gerade fast wie Sand am Meer. Okay, das ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ja, Hafer ist zurzeit einfach trendy! Und das zu Recht! Porridge, Haferdrink („Hafermilch“), Hafercuisine, Joghurt auf Haferbasis, Brot und Brötchen mit Hafermehl, Haferkekse, unsere geliebten Haferflocken, Hafercrunchy. Sogar Shampoo und Haarkuren gibt es mit Hafer. Das Gute – Hafer gilt als das gesündeste Getreide und steckt voller Power und Superkräfte. Und hat sogar heilende Wirkungen und das wissenschaftlich erwiesen! Zusätzlich ist es ein heimisches Getreide, einfach im Anbau und ist relativ preisgünstig – sogar, wenn man es in Bio-Qualität kauft, bekommt man ein Kilo für ca. 2€.
Was macht Hafer zum gesündesten Getreide?
Hafer steckt voller wichtiger Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und Ballaststoffe sowie Proteinen. Zudem wird Hafer immer als ganzes Korn verarbeitet und besitzt somit noch alle wertvollen Inhaltsstoffe. Dadurch ist Hafer immer Vollkorn – egal, ob ihr kernige oder zarte Haferflocken bevorzugt oder sogar Schmelzflocken. Ist das nicht perfekt?! Auch ist Hafer vielseitig einsetzbar und kann in herzhaften und süßen Speisen verwendet werden. Die positivste „Ausbeute“ des Hafers erhalten wir durch Haferflocken – schließlich nehmen wir auf diese Weise auch mengenmäßig das meiste zu uns.
6 Gründe Warum Hafer SO gesund ist:
- Der hohe Proteingehalt: Haferflocken zählen zu den eiweißreichsten pflanzlichen Lebensmitteln. 100g Haferflocken beinhalten 14g Protein. Kein anderes Getreide liefert nur annähernd so viel Protein wie Hafer.
- Die hohe Menge an Ballaststoffen: dadurch sättigen Haferflocken langanhaltend und der Blutzucker steigt nur langsam an und liefert auf diese Weise langfristig Energie. Hafer besitzt eine ganz besondere Form an Ballaststoffen, die Beta-Glucane.
- Die Bandbreite an Vitaminen und Mineralstoffen: enthält Eisen, Zink (eine der besten vegetarischen Quellen!), Magnesium, B-Vitamine, Biotin sowie Saponine (sekundäre Pflanzenstoffe) sowie das hafereigene Antioxidans, Avenanthramide.
- Positive Beeinflussung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes Typ II: die im Hafer enthaltenen Beta-Glucane verhindern einen zu starken Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dieser Effekt kommt uns allen – aber besonders insulinpflichtigen Diabetikern zugute. Studien zufolge können insulinpflichtige Diabetiker ihren Insulinbedarf um ein Drittel senken – wenn sie zwei Hafertage pro Monat einlegen. Dies bedeutet Tage, an denen ihre Ernährungsweise hauptsächlich auf Hafer basiert. Die Wirkung eines Hafertages hält zwei bis drei Wochen an. Unglaublich, oder?! Einen positiven Effekt hat eine derartige Haferkur auch auf Personen mit einer Insulinresistenz (deren Körper nicht mehr gut auf das körpereigene Insulin anspricht, aber bei denen sich daraus noch kein Diabetes mellitus entwickelt hat). Dadurch reagieren auch diese wieder besser auf das vorhandene Insulin. Neben den Beta-Glucanen sollen auch die Saponine eine blutzuckersenkende Wirkung besitzen. Dies bedeutet sie besitzen die Fähigkeit einen vorhandenen hohen Blutzucker (Hyperglykämie) senken zu können und die Insulinresistenz wieder zu erhöhen.
- Positive Beeinflussung des Cholesterinspiegels: das im Hafer enthaltene Beta-Glucan besitzt die Fähigkeit Gallensäuren im Darm zu binden und dadurch deren Ausscheidung zu fördern. Auf diese Weise muss der Körper auf Cholesterin zurückgreifen, um neue Gallensäuren bilden zu können. Dadurch wird der Cholesterinspiegel gesenkt. Eine cholesterinsenkende Wirkung besitzt Hafer zusätzlich durch das Hafereigene Antioxidans, Avenanthramid.
- Schutz der Darmschleimhaut: auch dies liegt wie könnte es anders sein an der hohen Menge an Ballaststoffen, vor allem den Beta-Glucanen. Es wird davon ausgegangen, dass Hafer dadurch vorbeugend gegen Dickdarmkrebs wirkt.
Hafer steckt tatsächlich voller Power und Superkräfte, oder?! Wer hätte das gedacht? Und dabei ist es derart einfach Hafer in seinen Ernährungsplan zu integrieren.
Hafer bringt nur einen geringen Nebeneffekt mit sich. Wie anderes Getreide auch enthält Hafer Phytinsäure. Auch ist es sehr ballaststoffreich. Beides hemmt die Aufnahme von Eisen und Zink. Was man dagegen tun kann? Leider nicht viel. Aber die anderen äußerst positiven Eigenschaften des Hafers bekommen wir ab :). Denkt bei Müsli, Porridge & Co. auf jeden Fall daran etwas Vitamin C haltiges dazu zu konsumieren.
Für wen ist Hafer nicht geeignet? Es ist für jeden geeignet.Außer ihr solltet unter Zöliakie leiden. Für Euch ist es leider nur bedingt geeignet. Es ist zwar glutenarm, aber nicht gänzlich glutenfrei. Menschen, die unter keiner ausgeprägten Zöliakie leiden, vertragen Hafer allerdings in der Regel ganz gut. Ein Beweis dafür, dass Hafer nur geringe Mengen an Gluten enthält, ist der, dass es sich nicht gut zum Backen eignet. So gibt es nur Brote, Brötchen etc. die Hafermehl enthalten, aber keine reinen Haferbrote oder Brötchen, da dem Teig die positiven, typischen Backeigenschaften fehlen. Die gute Nachricht für Menschen mit Zöliakie, im Handel gibt es auch glutenfreie Haferflocken zu kaufen.
Ihr habt selbst Diabetes Typ II oder eine Insulinresistenz? Oder kennt jemanden? Erzählt Ihnen von der „Hafermethode“. Seitdem meine Oma täglich morgens eine Schale Haferflocken isst (die Kombination mit Mandeln verstärkt den Effekt sogar!) – haben sich ihre Langzeitwerte extrem zum positiven verändert – man könnte fast von Magie reden. Es ist wirklich ein Wundermittel. Oder ihr habt selbst einen zu hohen Cholesterinspiegel? Hafer ist die Lösung 🙂
Ich selbst liebe Gerichte mit Hafercuisine, bevorzuge meinen Kaffee mit Haferdrink oder liebe Haferflocken – egal, ob als Porridge, im Müsli oder als Bestandteil eines Smoothie-Shakes. Seid einfach kreativ und esst einiges an Hafer!
Tipp: In einer Küchenmaschine könnt ihr euch problemlos aus Haferflocken Hafermehl herstellen und dieses für Waffeln, Brot oder ähnliches verwenden. Mein persönlicher Geheimtipp, macht euch damit mit etwas Wasser eine Gesichtsmaske – solltet ihr besonders empfindliche und trockene Haut haben, wird eure Haut es lieben!
This is really helpful, thanks.