Tschüss liebe knusprige Pommes. Bekommen wir Euch nie wieder?

Das waren noch Zeiten in denen unsere Pommes knuspriger und leckerer waren. Lange ist es dabei noch gar nicht her. Bis April 2018 kamen wir noch in den Genuss genau dieser Pommes. Seitdem leider nicht mehr und wir vermissen sie schrecklich. Man bestellt Pommes und ja, sie schmecken zwar, aber anders und dadurch einfach nicht wie früher. Ihnen fehlt etwas. Aber was genau fehlt Ihnen eigentlich? Was ist anders an Ihnen wie früher? Und wieso sind sie eigentlich so hell?

Pommes können einen relativ hohen Gehalt an Acrylamid aufweisen. Acrylamid steht im Verdacht krebserregend zu sein. Zumindest erkrankten Labortiere, denen eine große Menge an Acrylamid verabreicht wurde, häufiger an Krebs. Nicht eindeutig ist allerdings, inwieweit eine normale, übliche Verzehrsmenge beim Menschen zu einer krebserregenden Wirkung führt. Denn wie schädlich und krebserregend Acrylamid für den Menschen tatsächlich ist, kann bislang nicht beantwortet werden. Somit existiert bislang auch keine sichere Aufnahmemenge für den Menschen. Es bestehen allerdings Hinweise darauf das die Warnungen berechtigt sind. Daher haben internationale Expertengremien Acrylamid als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft, weswegen das Ziel darin besteht die Mengen an Acrylamid in der Ernährung soweit wie möglich zu reduzieren. Als Folge dessen existiert seit April 2018 eine neue Verordnung für die Verarbeitung sowie die Herstellung von Kartoffelprodukten. Dabei wurde der Grenzwert in der Gastronomie von 600 µg Acrylamid/kg auf 500 µg Acrylamid/kg gesenkt. Dies bedeutet eine Portion Pommes von 150g darf ab sofort 75 µg Acrylamid enthalten.  Genau darin liegt die Ursache für den veränderten Geschmack unserer Pommes. Unsere Pommes dürfen seit April nicht mehr so hoch erhitzt werden damit sich weniger potentiell schädliches Acrylamid bilden kann. So wurde die Temperatur von 220 Grad Celsius auf 170 Grad Celsius gesenkt. Die geringere Hitze hat somit zur Folge, dass die Pommes nicht mehr knusprig werden und oftmals sogar etwas weicher bleiben. Darunter leidet auf jeden Fall der Geschmack! Auch werden mittlerweile Kartoffelsorten mit einem geringeren Stärkegehalt verwendet, da diese weniger knusprig werden.

Ihr fragt Euch, was kann ich Zuhause beachten damit sich weniger Acrylamid bei meinen Pommes bildet? Die Grundregel vom Bundesverbraucherministerium lautet „vergolden statt verkohlen“.

Tipp Nr. 1: Dickere Pommes verwenden. Da sich Acrylamid bei Pommes nur an den Randschichten bildet!

Tipp Nr. 2: Backofen Pommes bei Ober/Unterhitze backen (kein Umluft!) und dies bei höchstens 200 Grad Celsius und so kurz wie möglich!

Tipp Nr. 3: Frittiert eure Pommes lediglich in kleineren Mengen!

Tipp Nr. 4: Solltet ihr Pommes aus Kartoffeln selbst zubereiten, dann weicht diese vorher in Wasser ein bevor Ihr sie im Backofen oder in der Fritteuse zubereitet – damit die Stärke ausgewaschen wird!

Fazit: Da wir leider nicht wissen, inwieweit Acrylamid unsere Gesundheit beeinflusst, sollten wir uns wohl leider am besten endgültig von unseren knusprigen Pommes verabschieden. Es war eine schöne Zeit mit Euch! Komplett Acrylamidfrei sind Pommes allerdings nie – da Acrylamid durch das Erhitzungsverfahren, ob Fritteuse oder Backofen grundsätzlich entsteht; aber „eindämmen“ kann man die potenzielle Gefahr zumindest, die von Acrylamid ausgehen kann. Wichtig ist, dass das Krebsrisiko durch Übergewicht, eine einseitige Ernährungsweise sowie Rauchen um ein Vielfaches stärker erhöht wird, als dies von Acrylamid verursacht werden könnte. Also gönnt Euch weiterhin eine Portion Pommes – lecker sind ja auch weiterhin! Eine Portion Pommes pro Woche ist auf keinen Fall schädlich! Und probiert einmal dickere Pommes aus – diese schmecken weiterhin auch wirklich gut!

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